Es ist schon faszinierend wie still es zwischen 14:00 Uhr und 15:30 Uhr im Dorf wird. Es scheint so, als ob alle noch einmal Kraft tanken würden, um dann kurz vor 16:00 Uhr in Schützenkluft vor die Tür zu treten und pünktlich um 16:00 bei Rappel anzutreten. Mit dem Feuerwerk der Freude verschwindet auch die Gleichgültigkeit, so Oberst Peter Stephan und da hat er wohl mehr als recht. Bei strahlendem Sonnenschein setzte sich dann ein langer Zug bestens gelaunter Musiker und Schützen in Bewegung, um zuerst die Fahnen (Fähnrich Niklas Hansjürgensfür die Jungmännerfahne im Bannhof, Fähnriche Antonius Köllingund Josef Schlichting für die Männer und Ehrenschützenfahne an der Schützenstraße) und dann das amtierende Königspaar Alexander und Barbara Tarun in ihrer Residenz abzuholen um abschließend Präses Thomas Zwingmann sein Ständchen zu bringen. Anschließend ging es in die Pfarrkirche, wo der Präses musikalisch eindrucksvoll unterstützt von der Blaskapelle Hövelhof die Schützenmesse feierte. Nach der Messe hatten die Schützen Zeit, sich bei einer Bierlänge zu stärken – bei den vorherrschenden Temperaturen war dies auch dringend geboten-, um sich danach der Gefallenenehrung am Ehrenmal zuzuwenden. Oberst Peter Stephan machte sehr deutlich, dass die Schützen von ihren Werten her, ihrer Einbindung in den europäischen Prozess, sich gegen alle Formen des Extremismus, Nationalismus und Populismus wenden müssen. Die Namen der Gefallenen am Ehrenmal mahnen genau dies an. Wie immer konnten dann verdiente Altersjubilare im Klosterhof geehrt werden. Besonders zu erwähnen sind die anwesenden Josef Schulte und Franz Schwarte, die auf beeindruckende 70 Jahre Mitgliedschaft in der Schützenbruderschaft zurückblicken können. Völlig überrascht worden ist Fähnrich Josef Schlichting: Ihm wurde vom Regionalpräsidium der europäischen Gemeinschaft historischer Schützen durch Regionalpräsident Bernhard Adams der bronzene Verdienstorden für seine stetige Teilnahme an Europaschützenfesten verliehen. Mit dem Zapfenstreich gespielt vom Tambourkorps und Musikzug fand der Samstag im Klosterhof dann seinen Abschluss. Nach dem Marsch zur Halle wurde der Schützenvogel von den Vogelbauern im Kasten plaziert und von den Jungschützen das letzte Mal in luftige Höhen „gewinscht“. Danach konnte begleitet von Ständchen am Königstisch die erste von drei tollen Feten starten. Es war wie immer spät, ganz spät…