Seit der Zusammenführung der beiden Schützenbruderschaften (Männer und Junggesellen) 1857 besaßen beide Kompanien eine eigene Fahne, die Männer- und die Junggesellenfahne. Nach der Gründung der Ehrenkompanie 1982 wurde 1990 vom Schützenbruder Kurt Weiser eine Ehrenfahne gestiftet, sodass heute drei Fahnen in den Schützenumzügen zu bewundern sind. Die Fahnenoffiziere werden, wie auch die übrigen Offiziere der Bruderschaft, jedes Jahr neu bestimmt und ihre Namen auf der Versammlung im Juni zur Vorbereitung des Fests bekannt gegeben. Der erste Auftritt der neuen Fahnenabordnungen ist traditionell die Lobetagsprozession.
Offiziell werden die Fahnen den neuen Abordnungen am Dienstag vor Schützenfest beim sogenannten „Fahnenwegbringen“ übergeben. Hierbei marschieren die alten Fahnenabordnungen begleitet vom Tambourkorps, vom Musikzug und den Jungschützen zu den Wohnungen der neuen Fähnriche, wo die entsprechende Fahne übergeben wird und ein kleiner Umtrunk stattfindet.
Die Fahnen nehmen außer an den Schützenumzügen und dem Kreis- bzw Bundesschützenfest auch an kirchlichen Veranstaltungen, z.B. den Prozessionen, der Gemeinde teil. Weiterhin geben sie verstorbenen Schützenbrüdern auf der Beerdigung die letzte Ehre.
Ein Höhepunkt eines jeden Schützenfestes ist sicher sonntags das „Fahnenwegbringen“ zum Gasthof Lehmenkühler (Rappel). Hier werden die Fahnenabordnungen begleitet durch das Tambourkorps Langeneicke. Traditionell wird in der Gaststätte ein Umtrunk gegeben, bei dem es ein „Showprogramm“ der Langeneicker zu bewundern gibt. Der Höhepunkt dieses Programms ist sicher die „Beerdigung“ des kommandierenden Hauptmanns und seine anschließende Wiederbelebung.
Die Ehrenfahne
Seit 1982 werden die Ehrenschützen in der sogenannten Ehrenkompanie zusammengefaßt. 1990 bekam auch diese Kompanie ihre eigene Fahne, die von Kurt Weiser gestiftet wurde. Diese Fahne hat die Maße 1,20 x 1,20 Meter. An den Seiten finden sich 5 cm lange hochvergoldete Fransen. Der Stoff der Vorderseite ist aus grünem Brillantsamt, die Rückseite besteht aus beiger französischer Diagonalseide. Die Schrift ist in Gold-Lurex-Stickerei ausgeführt. Auf der Vorderseite ist ein Schützenvogel abgebildet, auf der Rückseite die St. Pankratius Kirche und das Pfarrhaus.
Die Männerfahne
Die Männerfahne wurde im Jahr 2000 angeschafft und im Rahmen der Schützenfest-Feldmesse von Präses Claudius Hoffmeister geweiht. Auf der einen Seite der Fahne ist das Störmeder Königsschild zu sehen. Um das Königsschild ist der Leitspruch der Bruderschaft „Glaube, Sitte, Heimat“ zu lesen. Auf der anderen Seite ist der Heilige Pankratius, der Schutzpatron der Bruderschaft, abgebildet. Sie löst die alte Männerkompaniefahne ab, die seit 1951 im Einsatz war.
Die alte Männerfahne wurde 1951 zusammen mit der schon 1986 ausrangierten alten Jungmännerfahne (siehe unten) erworben. In der Generalversammlung vom 12.01.1952 wurde lobend erwähnt, dass die beiden Fahnen aus freien Spenden der Mitglieder angeschafft worden waren. Die Maße der alten Männerfahne betrugen 1,60 x 1,60 Meter. Umrandet war sie von 3 Seiten mit 5 cm langen goldenen Kordelfransen. Das Fahnentuch war aus roter Seide. Die Fahnenspitze wurde von der Vorgängerfahne übernommen.
Die Jungmännerfahne
Davor gab es ebenfalls eine Jungmännerfahne, die so ähnlich wie die Fahne von 1951 aufgebaut war, die Kordeln befanden sich an 2 Seiten und sie waren 6 cm lang. Die Beschriftung auf den weißen Seidestreifen fehlte wohl oder ist auf den Bildern nicht mehr zu erkennen. Ebenso ist das Anschaffungsjahr aus den vorliegenden Unterlagen nicht ersichtlich.
Klaus Linnemann und Martin Pieper, 2007
Quellen:
- Festschrift zum 325. Jubiläum der St. Pankratius-Schützenbruderschaft Störmede, 1994
- Fotos: Archiv der Bruderschaft